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Bösartige Magentumore (Magenkrebs)

Der Magenkrebs ist eine schwere, lebensbedrohliche Erkrankung. Zu den bösartigen Magentumoren gehören der:

  • Magenkrebs (Magenkarzinom) und das
  • Magenlymphom

Häufigkeit

Bei Männern liegt die Erkrankung in Deutschland an zehnter und bei Frauen an achter Stelle bei der Häufigkeit von Krebserkrankungen. Das Durchschnittsalter, in dem die Erkrankung festgestellt wird, liegt für Männer bei etwa 71 Jahren und für Frauen bei etwa 75 Jahren.

Risikofaktoren

Zu den Faktoren, die das Risiko eines Magenkrebses erhöhen, gehören:

  • Rauchen,
  • Alkohol 
  • Helicobacter pylori-Infektion und
  • Erbliche Veranlagung: Das Risiko, an Magenkrebs zu erkranken, ist bis zu 3,7-fach erhöht, wenn einer der Eltern, Kinder oder Geschwister bereits an Magenkrebs erkrankt waren.

Bösartige Formen

  • Magenkrebs (Magenkarzinom)
    Das als Magenkrebs bezeichnete Adenokarzinom geht von den Drüsenzellen der Magenschleimhaut aus.
  • Andere bösartige Magentumoren
    In etwa 5-7 % aller bösartigen Neubildungen von Schleimhautzellen im Magen handelt es sich nicht um einen Magenkrebs, sondern um eine andere Form von bösartigen Tumoren, die sich aus anderen Zellen als denen der Magenschleimhaut entwickeln.

Magenlymphom
So kann sich z. B. das Magenlymphom (MALT-Lymphom, fast immer assoziiert mit einer 
Helicobacter-Infektion), ein meist langsam wachsender Tumor, aus dem Lymphgewebe der Magenschleimhaut entwickeln. Aus Zellen des lymphatischen Systems entsteht das seltene (oft hoch bösartige) Non-Hodgkin-Lymphom des Magens.

Ein Leiomyosarkom bildet sich aus den Muskelzellen des Magens. Ein zunehmend häufiger diagnostizierter – aber in der Regel nur selten bösartiger – Tumor ist der gastrointestinale Stromatumor (GIST) des Magens (siehe gutartige Magentumoren).

Therapie bösartiger Magentumore

Die Behandlung bösartiger Tumoren des Magens hat sich in den letzten Jahren grundlegend gewandelt und die Erfolgschancen sind verbessert worden. Die Behandlungsschemata werden ständig überarbeitet und durch wissenschaftliche Studien effizienter gestaltet.

Wird ein bösartiger Magentumor festgestellt, so empfiehlt sich eine individuelle Therapieplanung unter Einbeziehung eines Onkologen (Tumorarzt) in Abhängigkeit von bestimmten Gewebeeigenschaften und von der Ausbreitung des Tumors (in der Magenwand, im Bauchfell, mit/ohne Metastasen). Heute wird beim Adeno-Karzinom des Magens in vielen Fällen erst eine Chemotherapie durchgeführt (neoadjuvante Chemotherapie), und erst danach wird versucht, den verbliebenen, schon verkleinerten Tumor operativ komplett zu entfernen. In der Regel schließt sich dann der Operation eine weitere Chemotherapie an (adjuvante Chemotherapie).

Andere Formen bösartiger Tumoren wie das maligne Non-Hodgin-Lymphom werden nur (!) mit einer Chemotherapie (oft erfolgreich) behandelt. Auch eine Strahlentherapie kann eine Option sein.

Die Behandlung ist damit vielseitiger, individueller und ganz allgemein besser geworden. Sie ist aber insbesondere dann, wenn der Tumor erst spät erkannt wird, unter Umständen nur noch begleitend (palliativ) möglich.

Mehr über Magen

Letzte Änderung: 01.07.2023

Autoren

Peter Nagel

Dr. med. Peter Nagel

Facharzt für Innere Medizin/Gastroenterologie
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Matthias Kahl

Dr. med. Matthias Kahl

Facharzt Innere Medizin und Gastroenterologie
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