
Vor allem für Darmblutungen mit unklarer Ursache ist den Gastroenterologen damit ein wichtiges Werkzeug in die Hand gegeben worden. Die Kosten für diese Untersuchung wird zur Zeit nur im Einzelfall von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.
Der Nachteil der Kapselendoskopie liegt darin, dass während der Untersuchung keine Gewebeproben entnommen werden und keine therapeutischen Eingriffe vorgenommen werden können.
Vorbereitung auf die Kapselendoskopie
Ihr Arzt klärt Sie rechtzeitig darüber auf, wie die Untersuchung abläuft, wie Sie sich vorbereiten sollen und welche Komplikationen möglich sind.Für die Kapselendoskopie muss der Dickdarm frei von Verdauungsresten sein. Ein sauberer Darm ist für die Untersuchung sehr wichtig. Je sauberer der Darm ist, umso besser ist die Sicht und umso sicherer kann der Arzt auch kleine Gewebeveränderungen auf den Bildern erkennen.
Ihr Arzt wird Ihnen ein spezielles Reinigungsmittel für den Darm geben, zusammen mit einer genauen Anleitung, wann und wie dieses einzunehmen ist, und allgemeine Verhaltensregeln.
Die Vorbereitung beginnt schon einige Tage vor der Untersuchung. Dann dürfen Sie nämlich keine Mahlzeiten mit Körnern oder Kernen mehr essen wie z. B. Müsli, Körnerbrot oder -brötchen, Tomaten, Weintrauben, Kiwis oder Gurken. Auch auf Blattsalate, Paprika, Pilze und Spinat sollten Sie schon einige Tage vor der Untersuchung verzichten. Die richtige Darmreinigung beginnt dann am Tag vor der Einnahme der Kapsel. Jeder Arzt hat sein individuelles Darmreinigungsprogramm, das er Ihnen ausführlich erläutern wird. Am Tag vor der Untersuchung dürfen Sie entweder nur frühstücken oder gar nichts mehr essen, nehmen nach Anweisung Ihres Arztes das Darmreinigungsmittel ein und sollten möglichst viel klare Flüssigkeit trinken.Betäubung/Sedierung/Beruhigung
Eine Betäubung oder Sedierung ist nicht notwendig.Wie verläuft die Kapselendoskopie?
Bei dem Verfahren schluckt der Patient mit Hilfe eines Glases Wasser eine Videokapsel, in der eine kleine Digitalkamera einschließlich Beleuchtung, Steuer- und Sendeelektronik sowie Akkus enthalten ist. Solch eine Kapsel ist etwa 26mm lang und 11mm im Durchmesser.
Während ihrer etwa sechs- bis achtstündigen Darmpassage, bei der sich der Patient frei bewegen kann, sendet die Kapsel per Funk etwa zwei mal pro Sekunde ein Bild aus dem Darminneren an den mitgeführten Datenrekorder – das sind insgesamt etwa 55.000 Bilder.
Am Bauch des Patienten werden ähnlich wie beim Langzeit-EKG Elektroden befestigt, die die empfangenen Daten an den Datenrekorder weiterleiten. Auf diese Weise kann vor allem der vier bis fünf Meter lange Dünndarm untersucht werden, der bisher nur schwer zugänglich war.
Nach der Untersuchung wird die Mini-Kamera innerhalb von drei Tagen ganz normal mit dem Stuhlgang ausgeschieden. Die Kapsel ist dann wertlos und kann entsorgt werden.
Welche Komplikationen können auftreten?
Die Kapselendoskopie darf bei bekannten Stenosen (Verengungen) im Verdauungstrakt nicht durchgeführt werden, da die Gefahr besteht, dass die Kapsel steckenbleibt.[Abbildung: Mit freundlicher Genehmigung Given Imaging GmbH, Hamburg]