In der Krankheitsentstehung der CED spielen sowohl genetische Faktoren als auch Umwelteinflüsse eine wichtige Rolle, die zu einer fehlerhaft überschießenden Abwehrreaktion des Körpers gegen im Darm befindliche Bakterien führt und damit eine Entzündung der Darmwand auslöst.
Häufigkeit der CED in Abhängigkeit der Hygiene

Untersuchungen an Mäusen und Ratten
Verschiedene Untersuchungen an Mäusen und Ratten mit unterschiedlichen Parasiten zeigten, dass eine entzündliche Darmerkrankung durch Parasiten verhindert bzw. behandelt werden kann.Erste Therapieversuche mit den Eiern des Schweinepeitschenwurms

Abbildungen mit freundlicher Genehmigung von Peter-H. Clausen. Abbildung links: Trichuris sp., Ei; Abbildung rechts: Trichuris spp., Adult
2014: Neue Studie zur Therapie des Morbus Crohn mit Wurmeiern
Im Oktober 2014 wurde dann eine neue Studie zur „Wirksamkeit und Sicherheit der Wurmeier des Schweinepeitschenwurms (Trichuris suis) bei der Behandlung des moderat aktiven bis mittelschweren Morbus Crohn“ im United European Gastroenterology Journal veröffentlicht.Die bisher bekannten Daten zur Therapie des Morbus Crohn mit Eiern des Schweinepeitschenwurms hatten gezeigt, dass eine Dosierung von 2.500 lebensfähige Eier des Schweinepeitschenwurmes (Trichuris suis TSO) alle drei Wochen für die Dauer von 12 Wochen bei 19 von 29 Patienten (65, 5%) mit aktivem Morbus Crohn zu einer klinischen Remission führten mit einem CDAI (Crohn's Disease Activity Index) von ≥150.
Die nun veröffentlichte erste randomisierte, doppelblinde, multizentrische, placebokontrollierte, Phase II-Studie, untersucht die Wirksamkeit und Sicherheit verschiedener Dosierungen von Wurmeiern gegenüber Placebo bei der Behandlung von moderat aktivem bis mittelschwerem Morbus Crohn.
Die Patienten waren weder steroidabhängig, noch nahmen sie Immunsuppressiva ein. Sie hatten einen CDAI von 220 bis 350 und biochemische Entzündungszeichen.
Die Patienten erhielten entweder 250, 2.500 oder 7.500 Wurmeier oder regelmäßig alle zwei Wochen für 10 Wochen ein Placebo.
Primärer Endpunkt war die klinische Remission mit einem CDAI ≥150 in Woche 12.
252 Patienten (154 Frauen, Durchschnittsalter: 37 Jahre, Durchschnitts CDAI: 269) waren in die Studie eingeschlossen. Es gab weder schwerwiegende unerwünschte Arzneimittelwirkungen noch gab die Einnahme der Wurmeier einen Anlass für Sicherheitsbedenken. Die Verabreichung von 250 bis 7.500 Wurmeiern alle zwei Wochen über 12 Wochen war sicher und zeigte eine Dosis-abhängige Immunreaktion. Allerdings zeigte keine der Dosierungen gegenüber Placebo eine klinisch relevante Wirkung für die Einleitung der klinischen Remission oder eine Reaktion auf den milden bis mäßigen aktiven Morbus Crohn.