Bei einer Endoskopie werden häufig Längsfurchen und ringförmige Schleimhautveränderungen sowie eine unelastische Schleimhaut, die bei geringstem Kontakt reißt, beobachtet (siehe Abbildungen der Speiseröhre mit ihrer typischen Ringstruktur oben und der typischen Längsfurchenbildung Abbildung unten. Beide Abbildung von Dr. med. Tilo Mackenroth).
Von einer eosinophilen Ösophagitis spricht man dann, wenn eine Mindestmenge von veränderten Zellen (eosinophilen Granulozyten) in der Speiseröhre nachgewiesen werden kann.
Bei etwa der Hälfte der Patienten finden sich im Blut Hinweise auf die eosinophilie Ösophagitis.
Eosinophile Ösophagitis
Eosinophile Ösophagitis (EoE) ist eine chronische allergieartige Entzündung der Speiseröhre, die zu erheblichen Schluckbeschwerden beim Schlucken fester Nahrung führt. Bei Säuglingen kann es zum Erbrechen der Nahrung kommen.
Die Eosinophile Ösophagitis (EE oder EoE) wurde erst Ende der 1970er Jahre als eigenständiges Krankheitsbild erkannt und beschrieben. Seither sind neue Indikatoren entwickelt und getestet worden, die die Entzündung in der Speiseröhre charakterisieren und deren Schweregrad anzeigen.
Seit Ende der 1990er Jahren wird sie vermehrt diagnostiziert.
Die chronische eosinophile Entzündung kann einen Elastizitätsverlust der Speiseröhre bewirken und es kann durch die Schleimhautverändungen auch zu Einengungen der Speiseröhre (Strikturen) kommen.
Zu den typischen Symptomen der Eosinophilen Ösophagitis gehören:
Schluckstörungen,
Schmerzen hinter dem Brustbein, die nicht Schluck-assoziiert sind.
Bolusobstruktion, d.h. es kann sich ein Bissen in der Speiseröhre festsetzen,
bei Kindern kann es auch zu Gedeihstörungen kommen.
Betroffene Patienten entwickeln sich aufgrund häufig zu Langsamessern, da sie, um ein Verschlucken zu verhindern, zu gutem und langsamen Kauen der Speisen gezwungen sind.
Viele der Patienten mit eosinophliler Ösophagitis leiden auch an weiteren Erkrankungen wie Asthma und Nahrungsmittelallergien.
Es gibt eine Vielzahl von Symptomen rund um die Speiseröhre, die auf eine eosinophile Ösophagitis zurückzuführen sind, die aber durchaus auch andere Ursachen haben können. Eine sorgfältige Differentialdiagnostik ist notwendig, um die Diagnose zu sichern.
Bei der Differenzialdiagnostik wird auch eine Reflux-Erkrankung ausgeschlossen.
Bei der Untersuchung sind nicht selten weiße Auflagerungen zu sehen, die immer mal wieder mit einer ösophagealen Soorinfektion (Pilzinfektion) verwechselt werden.
Eine körperliche Untersuchung ist fast immer unergiebig.
Bei den typischen Symptomen sollten im Rahmen einer endoskopischen Untersuchung an mehreren verschiedenen Stellen Gewebeproben entnommen werden, die im Labor (histologisch) untersucht werden.
Letzte Änderung: 05.12.2021