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Magenspiegelung

Als Magenspiegelung (Ösophago-Gastro-Duodenoskopie) bezeichnet man die Untersuchung der Speiseröhre (Ösophagus), des Magens (Ventriculus, Gaster) und des Zwölffingerdarms (Duodenum) mit einem flexiblen optischen Instrument, dem Endoskop.

Vorbereitung auf die Untersuchung

Ihr Arzt klärt Sie rechtzeitig darüber auf, wie die Untersuchung abläuft, wie Sie sich vorbereiten sollen und welche seltenen Komplikationen möglich sind.

Für die Magenspiegelung müssen die zu untersuchenden Organe frei von Verdauungsresten sein. Daher sollte der Patient optimalerweise 12 Stunden vor der Untersuchung keine Nahrung mehr zu sich nehmen. Erlaubt sind lediglich bis 3 Stunden vor der Untersuchung das schluckweise Trinken von Wasser und bis 2 Stunden vor der Untersuchung die Einnahme von Tabletten.

Wenn Sie Medikamente, die die Blutplättchen beeinflussen (ASS oder Clopidogrel) oder gerinnungshemmende Medikamente (z. B. Macumar oder NOAK z.B. Lixiana, Eliquis, Xarelto oder ähnliches) einnehmen, besprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob und wie Sie diese Medikamente einnehmen sollen.

Bitte bringen Sie - wenn möglich - einen Medikamentenplan und eine aktuelle Liste Ihrer Diagnosen und Vorerkrankungen mit.

Betäubung/ Sedierung/ Beruhigung bei der Magenspiegelung

Das Endoskop wird vorsichtig durch den geöffneten Mund eingeführt. Durch das Einführen kann es durch die Berührung an der Rachenhinterwand zu einem unangenehmen Würgereiz kommen, der in der Regel durch regelmäßiges Atmen unterdrückt werden kann. Um dem Würgereiz vorzubeugen, besteht die Möglichkeit, den Rachen mit einem Spray zu betäuben.

Das dadurch hervorgerufene Taubheitsgefühl kann noch 15 bis 30 Minuten - maximal bis zu zwei Stunden - nach der Untersuchung anhalten, was in seltenen Fällen zu Schluckstörungen führen kann.

Es gibt aber auch die Möglichkeit, vor der Untersuchung eine Schlafspritze (z.B. Propofol) oder ein Beruhigungsmittel zu bekommen, so dass Sie die nichts von der Untersuchung merken. Nach einer solchen Untersuchung mit “Sedierung” sind Sie laut Gesetz 24 Stunden nach der Untersuchung nicht verkehrs- und geschäftstüchtig. Richten Sie sich bitte entsprechend ein. Eine Abholung sollte organisiert werden und in den Praxisräumen erfolgen.

Wie verläuft die Magenspiegelung?

Vor der Untersuchung muss eventuell bestehender Zahnersatz aus der Mundhöhle entfernt werden, ebenfalls Pearcings im Mund oder Lippenbereich. Bei der Untersuchung liegen Sie bequem auf der linken Seite.

Damit das Endoskop nicht beschädigt wird, erhalten Sie einen kleinen Beißring aus Kunststoff. Durch diesen Beißring hindurch wird das Endoskop, das einen Durchmesser von etwa einem Zentimeter hat, in die Mundhöhle eingeführt und über die Speiseröhre und durch den Magen hindurch bis zum Zwölffingerdarm vorgeschoben.

Über einen Arbeitskanal im Endoskop wird etwas Luft eingebracht, damit sich insbesondere der Magen entfaltet und damit besser beurteilbar ist. Mit Hilfe einer Lichtquelle an der Spitze des Endoskops wird die Organoberfläche beleuchtet und digital auf einem Bildschirm gezeigt und als Bild gespeichert werden.

Die genaue Beurteilung der Strukturen erfolgt insbesondere beim Rückzug des Endoskops. Durch den Arbeitskanal im Endoskop ist es möglich, routinemäßig Flüssigkeiten abzusaugen oder Spezialinstrumente zu diagnostischen oder Behandlungszwecken einzubringen.

Mit Hilfe einer kleinen Zange, die durch den Arbeitskanal geführt wird, können kleinere Gewebeproben zur weiteren Diagnostik entnommen werden. Man kann entzündliche Veränderung nachweisen und auch gut und bösartige Veränderungen abgrenzen. Ebenfalls kann eine Infektion mit Bakterien (Helicobacter pylori) diagnostiziert werden.

Üblicherweise werden bei jeder Untersuchung mindestens zwei Gewebeproben im Magen sowie an allen Stellen mit auffälligen Veränderungen mit einer Spezialzange schmerzlos entnommen und zur weiteren Untersuchung an den Pathologen geschickt. In speziellen Fällen ist es auch möglich, Patienten durch Behandlungseingriffe eine Operation zu ersparen, z. B. durch Entfernung von Polypen und Tumoren oder Erweiterung von narbigen Engen, z.B. in der Speiseröhre oder durch Stillung einer Blutung mit einem kleinen Metallklip.

Die Gesamtdauer der Untersuchung liegt bei einem erfahrenen Untersucher in der Regel zwischen fünf und zehn Minuten.

Welche Komplikationen sind möglich?

Die Magenspiegelung, so wie sie heute durchgeführt wird, ist in der Hand eines gut ausgebildeten und erfahrenen Arztes eine einfache, nahezu schmerzlose Untersuchung, die jährlich millionenfach auf der ganzen Welt ambulant durchgeführt wird. Komplikationen sind bei einer Magenspieglung selten.

Wurde Ihr Rachen mit einem Spray betäubt, kann das Taubheitsgefühl noch 15 bis 30 Minuten, maximal bis zu zwei Stunden, nach der Untersuchung anhalten, was in seltenen Fällen zu Schluckstörungen führen kann. Bei Patienten mit locker sitzenden Zähnen oder Zahnersatz kann es zu Gebissschäden kommen.

Durch die Gabe von Beruhigungsmitteln (Sedativa) besteht die geringe Gefahr von Störungen der Herz-, Kreislauf- und/oder Atemfunktionen, allerdings werden Sie die ganze Zeit durch erfahrenes Personal überwacht.

In sehr seltenen Fällen kann es während der Untersuchung zu Verletzungen bis hin zum Einreißen oder Durchstoßen (Perforation) der gesamten Organwand und zu stärkeren Blutungen insbesondere nach Entnahme von Gewebe kommen, die dann möglicherweise eine schnelle Operation notwendig machen.

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Letzte Änderung: 01.07.2023

Autoren

Thomas Krause

dr. med. Thomas Krause

Facharzt Innere Medizin und Gastroenterologie
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