Gutartige Magentumore
Gutartige Magentumore wie Adenome oder (hyperplasiogene) Polypen bereiten meist keine Beschwerden und werden eher zufällig entdeckt.
Symptome
Größere Polypen oder Adenome können sich durch unspezifische Beschwerden wie Völlegefühl oder einen Druck im Oberbauch bemerkbar machen. Seltener treten Blutungen auf, die aber auch unbemerkt bleiben und zu einer Blutarmut führen können (Anämie).
Adenome/ Magenpolypen/ Corpusdrüsenzysten
- Adenome
Adenome sind gutartige Tumoren der Schleimhaut oder des Drüsengewebes. Adenome können im ganzen Magen vorkommen. Bei etwa jedem 5. Patienten treten sie an mehreren Stellen gleichzeitig auf. Adenome haben eine Tendenz zu entarten, sich also zu einem bösartigen Tumor zu entwickeln. - hyperplasiogene Magenpolypen
Polypen sind die häufigsten gutartigen Tumoren, die bei jedem vierten Patienten auftreten und sich im ganzen Magen bilden können. Sie treten familiär gehäuft auf, vor allem ab dem 60. Lebensjahr. - Corpusdrüsenzysten
Corpusdrüsenzysten sind immer gutartig und zeigen keine Entartungstendenz. Einer Kontrolle bedürfen sie in der Regel nicht, aber es müssen durch eine gewissenhafte Magenspiegelung begleitende Adenome oder hyperplasiogene Polypen ausgeschlossen werden. Das ist bei zahlreichen Corpusdrüsenzysten nicht immer einfach. Auch muss der Patient darauf hingewiesen werden, dass bei Corpusdrüsenzysten im Magen auch im Dickdarm häufiger Adenome (entartungsfähige Polypen) vorkommen. Daher empfiehlt es sich, unter anderem auch im Rahmen der gesetzlich geförderten Vorsorgekosokopien, den Darm regelmäßig untersuchen zu lassen. - gastrointestinale Stromatumoren GIST
GIST-Tumoren des Magens entwickeln sich aus bindegewebigen Zellen der Magenwand; in der Regel sind sie gutartig, in Abhängigkeit von der Größe zeigen sie aber auch gelegentlich ein bösartiges Wachstumsverhalten, das immer in der Gewebeprobe ausgeschlossen werden muss. Auch die Ultraschalluntersuchung über den Magen (Endo-Sonographie) hilft bei der Diagnose und Verlaufsbeurteilung von GIST-Tumoren des Magens.
Adenome/ Magenpolypen/ Corpusdrüsenzysten
Magenadenome müssen entfernt werden, um das Risiko für eine Entartung zu senken. Magenpolypen können bei einer Größe bis 1 cm beobachtet werden, wenn eine Gewebeuntersuchung ein Adenom ausschließt. Bei einer Größe zwischen 1 und 2 cm kann eine endoskopische Entfernung erwogen werden, und bei einer Größe ab 2 cm sollte die endoskopische Entfernung (Abtragung mit einer Elektroschlinge) die Regel sein. Meist ist diese Entfernung von Polypen und Adenomen im Rahmen einer Magenspiegelung möglich.
GIST-Tumoren des Magens werden ihren Gewebe-Eigenschaften entsprechend entweder im Verlauf beobachtet oder entfernt (meist ist dazu eine OP mit Magenwandresektion notwendig).
Mehr über Magen
Letzte Änderung: 01.07.2023
Autoren
Dr. med. Peter Nagel
Facharzt für Innere Medizin/Gastroenterologie
Mehr wissen
Dr. med. Matthias Kahl
Facharzt Innere Medizin und Gastroenterologie
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