Bei einer Blutung im Magen oder der Speiseröhre wird das Blut, bzw. sein Blutfarbstoff durch die Magensäure in Hämatinchlorid umgewandelt wodurch es eine dunkle bis schwarze Färbung annimmt. Daher wird bei einer Blutung aus dem Magen der Stuhlgang aufgrund der charakteristischen Verfärbung und des typischen Geruchs als Teerstuhl bezeichnet.
Bei einer starken Blutung aus dem Darm, bei dem frisches, oder altes, koaguliertes Blut im Stuhl auftritt, wird dies als Blutstuhl (Hämatochezie) bezeichnet. Magen-Darm-Bluten kann als versteckte Sickerblutung über längere Zeit unbemerkt bleiben oder sich zusätzlich auch durch die folgenden Symptome zeigen:
- Magenschmerzen
- Übelkeit
- Völlegefühl
- Bluterbrechen oder Erbrechen von schwarz aussehendem, Kaffeesatz ähnlichem Blut
- schwarz verfärbter Stuhl (Teerstuhl)
- Blutstuhl (Hämatochezie)
- Blutarmut
- Leistungsknick, Luftnot bei normaler körperlicher Belastung (Treppensteigen)
- Schwindel, kalter Schweiß
Eine akute Magen-Darm-Blutung kann auch lebensgefährlich sein und zu einem Kreislaufschock führen. Daher ist es in jedem Fall angeraten, möglichst umgehend ein Krankenhaus oder den Arzt aufzusuchen. Andererseits kann eine über längere Zeit aufgetretene Sickerblutung und nachfolgende Blutarmut auch ein Frühsymptom einer bösartigen Erkrankung sein.
Eine Blutung aus dem Gastrointestinaltrakt wird immer sehr ernst genommen. Es können folgende Untersuchungen durchgeführt werden:- Allgemeine körperliche Untersuchen, um ggf. Kreislaufprobleme zu erkennen
- Untersuchung des Stuhls auf Blut bei versteckter Blutung
- Magenspiegelung (Gastroskopie)
- Darmspiegelung (Koloskopie)
- Kapselendoskopie zur Untersuchung des Dünndarms
- Ultraschalluntersuchung, um den Magen und die anderen Organe zu begutachten
- Kontrolle des Hämoglobinspiegels und der Gerinnung und des Eisenstoffwechsels, sowie ggf. des Vitamin-B12-Spiegels
Abhängig davon, wie stark die Blutung ist und woher die Blutung stammt, wird der Arzt eine geeignete Diagnostik und Therapie empfehlen. Bei starkem, akuten Blutverlust ist eine stationäre Aufnahme im Krankenhaus unumgänglich.
Für eine Blutung aus dem Verdauungstrakt kann es verschiedene Ursachen geben wie zum Beispiel:- Krampfadern in der Speiseröhre (Ösophagusvarizen)
die als Folge einer Leberzirrhose auftreten können - Tumorerkrankungen
im Bereich der Speiseröhre - Schleimhauteinriß
im unteren Anteil der Speiseröhre nach wiederholtem Erbrechen (Mallory-Weiss-Läsion) - Schwere Refluxerkrankung der Speisreöhre
- Magengeschwür
etwa die Hälfte aller Patienten mit einer Magenblutung haben ein Magengeschwür - Magenschleimhautentzündung (Gastritis)
die Ursache einer schweren Magenschleimhautentzündung ist nicht selten chronischer und intensiver Alkohol- und Nikotinkonsum - Tumorerkrankung im Bereich des Magens
bei ca. 1-5% aller Magenblutungen, ist ein bösartiger, selten auch ein gutartiger Tumor die Ursache hierfür - Krampfadern im Magen
die als Folge einer Leberzirrhose auftreten können - Medikamente
bekannt ist, dass einzelne Arzneimittel, aber auch die Kombination verschiedener Arzneimittel das Risiko für eine Magenblutung signifikant ansteigen lassen. Gastrointestinale Komplikationen wie Magenblutungen treten nicht selten nach längerer Einnahme von nichtsteroidalen Entzündungshemmern, das sind Schmerzmittel mit entzündungshemmender Wirkung (z.B. Ibuprofen, Diclofenac, Naproxen oder Acetylsalisylsäure), auf. - Divertikel
(können im gesamten Verdauungstrakt auftreten, typischerweise aber im linksseitigen Dickdarm) - Gefäßmißbildungen (Angiodysplasien)
- Hämorrhoiden
sind die häufigste Ursache einer hellroten Blutung aus dem After - Tumorerkrankung im Bereich des Darms
Darmpolypen (Adenome), Darmkrebs - Chronisch entzündliche Darmerkrankung
wie Morbus Crohn, Colitis ulcerosa
- Endoskopischer Eingriff zur Lokalisation der Blutung und ggf. Blutungsstillung mit verschiedenen endoskopischen Techniken
- Ist ein Blutgefäß beschädigt, muss es in Ausnahmefällen ggf. chirurgisch operativ verschlossen werden
- Wenn zu viel Blut verloren worden ist, kommt die Gabe von Blutkonserven in Frage
- Falls notwendig Gerinnungsfaktorersatz) Reduzierung der Magensäureproduktion mittels sog. Protonenpumpenhemmern
- Im Falle einer eher chronischen Sickerblutung und langsamen Entwicklung einer Blutarmut (Anämie) kann eine Kapselendoskopie zur weiteren Untersuchung des Dünndarms erforderlich werden
Das Risiko, an einer akuten Gastrointestinalen Blutung zu versterben, hängt von der Ursache, der Stärke, der Akutheit der Blutung und wie schnell ärztliche Hilfe beansprucht wird ab.
Falls Sie eine Gastrointestinale Blutung bei sich bemerken, und sei sie noch so gering, ist es sinnvoll, sofort den Arzt oder die Klinik aufzusuchen und eine weitere Diagnostik einzuleiten.